Haustiere

Wie frisst mein Hund / meine Katze Tabletten, Kapseln oder Medikamente?

Es kann eine Herausforderung sein, einem Haustier Medikamente, bittere Pillen oder Futterergänzungsmittel zu fressen zu geben, da unsere lieben Vierbeiner oft sehr wählerisch und verwöhnt sind. Das Verständnis, dass Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel gut tun oder Leiden heilen, können Hund oder Katze nicht aufbringen. Dennoch sind sie wichtig oder in einigen Fällen sogar lebensnotwendig: Wurmkuren, zusätzliche Vitamine, manchmal Schmerzmittel oder bei schweren Erkrankungen oder Verletzungen auch mal beispielsweise Antiobiotika in Form von Tabletten, Säften oder Pillen. Hier sind einige Strategien, die Ihnen helfen können, nicht gut schmeckende Medizin an Ihre Haustiere zu verabreichen:

Vorbereitungen für die Verabreichung:

    • Informieren Sie sich, ob Tabletten z.B. kleingerieben werden können, Kapseln geöffnet werden können und womit das Pulver bzw. die Krümel gemischt werden dürfen. Oft beeinträchtigt das Zerreiben nicht die Wirkung, aber es gibt Ausnahmen!
    • Schaffen Sie eine ruhige Atmosphäre: Tiere merken Ihnen den Stress an. Also bleiben Sie so ruhig wie möglich, obwohl Sie denken, dass es Stress bei der Tablettengabe geben wird.
    • Geben Sie die Arznei an einem geliebten Platz. Orte, an denen Katz und Hund sich gerne aufhalten, verbinden die Tiere mit einem guten Grundgefühl. Gehen Sie entspannt zu diesem Platz und kuscheln mit Ihrem Vierbeiner, bevor sie das Medikament geben. Machen Sie ein angenehmes Ritual aus der Gabe.
    • Wickeln Sie Ihre Katze oder Ihren kleinen Hund z.B. in ein Badetuch oder eine Decke ein, damit sie nicht kratzen können. Natürlich nur, wenn das Einwickeln Ihr Tier nicht stresst, dann schützen Sie sich selbst in geeigneter Weise!

Das Medikament vor Hund oder Katze verstecken bzw. tarnen:

    • Verstecken im Futter: Mischen Sie das bittere Medikament oder die bittere Substanz mit etwas Futter, das Ihr Hund oder Ihre Katze liebt. Nassfutter oder Leberwurst sind oft gut geeignet, um den bitteren Geschmack zu maskieren.

    • Verwendung von Kapseln oder Pillen in Leckerli-Taschen: Es gibt spezielle weiche Leckerli mit Fleischgeschmack, die dafür gemacht sind, Medikamente zu verstecken. Diese sind besonders geeignet für größere Hunde, die Leckerlis in einem Haps runterschlucken.
    • Verstecken Sie das Medikament in einem von mehreren gut schmeckenden Futtermitteln. So merkt das Tier unter Umständen nicht, dass ein weniger gut schmeckendes Teil dabei war.

    • Direkt in das Maul: In der Regel kann man die Medikamente entweder direkt in den Mund von Hund oder Katze geben, indem man den Kopf vorsichtig nach oben neigt und die Tablette in den Rachen legt. Ein Leckerli oder ein bisschen Wasser lösen den Schluckreflex aus.

    • Verwenden von stark riechendem und schmeckendem Futter: Manche Tiere können von stark riechendem und schmeckendem Futter wie einer Scheibe Käse, Leberwurst, Gewürz oder Fleisch überlistet werden, was den bitteren Geschmack überdeckt.
    • Tabletteneingeber bringen die Tablette oder Kapsel in das Maul. Setzen Sie am besten so an, dass das Medikament relativ weit hinten im Maul am Anfang der Zunge landet.
    • Einfrieren ist ebenfalls eine Möglichkeit, um den Geschmack zu verdecken. Gerade bei Flüssigkeiten, Ölen, Tropfen sind die einzeln eingefrorenen Tropfen gut in Futtermitteln zu verstecken. Aber: nicht jede flüssige Medizin darf man einfrieren. Erkundigen Sie sich beim Hersteller, ob die Substanz dann nicht die Wirkung verliert.
    • Flüssige Mittel können unter das normale Nassfutter gemischt werden. Gern genommen wird auch Quark, Hüttenkäse, Brühe oder (bei Katzen) Malzpaste.

    • Alternativ bei flüssiger Form: Wenn das bittere Mittel in flüssiger Form vorliegt, können Sie es in eine Plastikspritze ohne Nadel (in der Apotheke erhältlich) geben. Spritzen Sie es direkt in den hinteren Teil des Mauls zwischen den Lefzen durch, gefolgt von einem Leckerli oder etwas Leckerem.
    • Einige flüssige Mittel, die nicht kleben, wie z.B. Kolloidales Silber kann man auch auf die Pfoten oder in das Fell geben. Die Tiere werden anfangen, das Fremdkörpergefühl abzuputzen und nehmen es so auf. Kalkulieren Sie hierfür immer etwas mehr der Dosis, da 10-20% des Wirkstoffes verloren gehen könnten.

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Weitere Tipps und Tricks für die stressfreie Medikamentengabe an Hund und Katze

  • Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Mischen Sie erst eine kleine Futterportion mit der Arznei und geben hinterher das normale unvermischte Futter, an dessen Geschmack die Katze oder der Hund bereits gewöhnt ist. Aber erst sollte die bittere oder ungewohnt schmeckende Portion leer gegessen sein, bevor es das gewohnte Futter gibt.

  • Schrittweise Einführung: Beginnen Sie mit kleinen Mengen der bitteren Substanz und erhöhen Sie diese allmählich, damit sich Katze oder Hund an den Geschmack gewöhnen kann.

  • Positive Verstärkung: Belohnen Sie Ihren Hund jedes Mal, wenn er die bittere Substanz zu sich nimmt, mit Lob und einem Leckerli, das er liebt. Das kann ihm helfen, die Erfahrung positiv zu verknüpfen. Katzen verstehen Lob nicht unbedingt, aber einige Streicheleinheiten und etwas Leckeres erfüllen den Zweck.

  • Brechen Sie die Behandlung nicht ab! Auch wenn es Sie und Ihr Tier stresst, brechen Sie die Behandlung nicht ab. Auch wenn Ihre Fellnase keine Symptome oder Probleme mehr hat, tritt die Heilung unter Umständen erst ein, wenn die Behandlungsdauer zu ende ist.

 

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