Der Grundstein für die Behandlung von Malaria und andere durch Parasiten ausgelöste Krankheiten mit Pflanzen der Gattung Artemisia wurde bereits in den 1970er Jahren in China gelegt. Einige brillante und mutige Wissenschaftler führten ein Forschungsprogramm durch, das zur Entdeckung von Artemisinin-Derivaten führte. Die heute schulmedizinische Behandlung von Malaria sowie alternative Heilverfahren parasitärer Erkrankungen wie Leishmanniose oder Borreliose basieren auf der Entdeckung der heilenden Kräfte von Pflanzen der Gattung Artemisa.
Zu den bekannten Pflanzen von Artemisia gehören Beifuß und Wermut.
Entdeckung der pflanzlichen Wirksamkeit von Artemisia Annua bereits in der 1970er Jahren
Bereits bei unseren Eltern gab es Fencheltee bei Bauchschmerzen, Salbeitee bei Husten oder Baldriantee bei Schlafstörungen. Die Verwendung von Pflanzen hat eine lange Tradition, früher wurden in Klostern eigene Kräutergärten kultiviert, auch sogenannte Kräuterhexen sind uns bekannt.
Nach diesem Prinzip wurde bei den Kräuterkundigen der afrikanischen Völker auch verfahren: Gegen Fieber und Malaria gab es Tee aus Artemisia Annua. Das brachte um 1970 herum Wissenschaftler auf die Idee, die Blätter des einjährigen Beifuß näher zu untersuchen. In einer bis dahin beispiellosen Partnerschaft zwischen chinesischen Forschern und der Firma Novartis wurde in etwa 30 Jahren Forschungsarbeit an Medikamenten gegen Malaria gearbeitet, geforscht, studiert, probiert und entwickelt, die wir heute kennen.
Die sogenannte ACT: Kombinationstherapie auf Artemisinin-Basis (artemisinin-based combination therapy) ist heute die Heilungsmethode gegen Malaria, die Tausende von Menschen vor dem Tod bewahrt.
Da Artemisia Annua Extrakte aufgrund des geringen Artemisinin Anteils in einer Pflanze (unter 2%) sehr teuer sind, schaltete sich die Weltgesundheitsorganisation WHO ein, um das Artemisinin basierte Malaria-Medikament ohne Gewinn an die armen, stark von Malaria betroffenen Ländern liefern zu können.
Endgültige Bekanntheit erlangte Artemisia Annua durch die Verleihung des Medizin-Nobelpreises im Jahre 2015 an Youyou Tu für die Entdeckung der Heilkraft von Artemisinin. Die Wissenschaftlerin forschte im Auftrag der chinesischen Regierung bereits seit den 1960er Jahren an der Entdeckung von pflanzlichen Wirkstoffen zur Bekämpfung der Blut-Parasiten, die Krankheiten wie Malaria auslösen. In diesem Zusammenhang wurden auch die Derivate Artemether und Artesunat entdeckt, die zur Zeit noch in wissenschaftlichen Studien untersucht werden.
Artemisia Annua wird bei parasitären Erkrankungen in der alternativen Medizin verwendet
Dabei gibt es eine Menge Krankheiten, die durch das Vorhandensein von Parasiten im Blut ausgelöst werden. Zu den bekanntesten gehören:
- Borreliose,
- Leishmaniose,
- Ehrlichiose,
- Babesiose,
- Anaplasmose
Gerade bei Hunden wird häufig im Spätstadium eine dieser Krankheiten diagnostiziert. Nicht immer kommt es bei einem Stich durch einen Parasiten zu sofortigen Symptomen und häufig werden alte Mückenstiche oder Zeckenbisse nicht mit dem zeitversetzten Auftreten von Krankheitszeichen in Verbindung gebracht. Die schulmedizinisch eingesetzten Mittel gegen Parasiten wie Antibiotika sind zu einem späten Zeitpunkt der Parasitose häufig nicht mehr wirksam, da sie die Parasiten nicht oder nur mit extrem starken Nebenwirkungen erreichen können. Insbesondere im Tierschutz aus dem Mittelmeerraum gerettete Hunde und auch Katzen tragen diese Krankheiten bereits in sich. In wärmeren Klimazonen übertragen die Mücken und Zecken häufiger die Erreger, die zu diesen unheilbaren Erkrankungen führen.
Welche Blutparasiten gibt es und wie werden Sie auf Hunde und Katzen übertragen?
Borreliose: Die bekannteste Infektion mit Blutparasiten ist wohl die Lyme-Borreliose, da sie auch häufig bei Menschen auftritt und vielfältige Symptome auslösen kann. Borreliose wird durch Zecken übertragen, die Erreger der Borreliose heißen Borrelien, hierbei handelt es sich um Bakterien.
Leishmaniose: Die Leishmaniose oder auch Leishmaniase wird durch Protozoen - einzellige Eukaryoten - durch den Stich der Sandmücke übertragen. Die Leishmanien sind bei Menschen selten tödlich, aber bei Hunden verursachen sie große Beschwerden.
Ehrlichiose: wird ebenfalls von Zecken übertragen. Daher wird es auch Zeckenfieber genannt, die Bakterien heißen Ehrlichia (canis). Bisher tritt diese Art von Einzellern nur im Mittelmeerraum auf.
Babesiose: wird auch als Hundemalaria bezeichnet. Die Erreger sind nicht die selben wie bei der menschlichen Malaria, gleichen denen aber. Babesien werden durch Zecken übertragen, auch hier handelt es sich wie bei der Leishmaniose um Protozoen. Am Beispiel der Babesiose sieht man gut, wie sich die Infektionen aus dem Mittelmeerraum verlagert haben, bis vor einigen Jahren kam diese Erkrankung nur bei Hunden vor, die zuvor auf Reisen gewesen waren, daher wird die Babesiose auch Reisekrankheit genannt.
Anaplasmose: wird durch Anaplasmen, die über Zecken übertragen werden, ausgelöst. Hierbei handelt es sich um Bakterien, die das Blut zerstören.
Katzen haben 7 Leben sagt man ja. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Katzen nicht so schwer an den per Vektor übertragenen Krankheiten erkranken. Sie können sich zwar mit den Parasiten infizieren, aber der Verlauf ist in der Regel nicht so schwerwiegend wie z.B. bei Hunden oder Menschen.
Vektor wird das Tier genannt, das den Erreger überträgt, also z.B. Zecken, Stechmücken, Sandmücken das Blut zerstören.
Bakterielle Infektionen werden normalerweise durch den Tierarzt mit Antibiotika-Gabe behandelt. Leider ist diese antibiotische Therapie meist nicht auf Dauer erfolgreich und auch nicht besonders verträglich für das Tier. Protozoen werden mit Wirkstoffen wie Fenbendazol oder Clindamycin behandelt.
Langzeitbehandlung der Borreliose und anderer Vektorkrankheiten mit Artemisia Annua und anderen Pflanzenextrakten
Bei einer Borreliose können sich die Borrelien z.B. in den Gelenken einnisten, die Folge ist eine Lyme Arthritis. Eine Neuroborreliose kann durch Einnistung der Borrelien im Nervengewebe oder Lyme-Karditis durch Befall des Herzens auftreten. Auch der Befall von Hautarealen ist möglich. Die gezielte Behandlung der Gelenke, Nerven oder des Herzens ist dabei mit den üblichen medizinischen Präparaten bei Haustieren selten von Erfolg geprägt, während alternative Arzneien wie Artemisia Annua oder auch die wilde Karde, der japanische Knöterich und Katzenkralle erfolgversprechender sind. Die pflanzlichen Extrakte wirken dabei mild und gezielt auf die Spirochäten, zu denen die Borrelien-Bakterien gehören. Eine Behandlung mit alternativen Heilmethoden wird über mindestens 6 Monate durchgeführt. Um sicher zu gehen, dass die Borrelien alle weg sind, kann man die Behandlung auf ein Jahr ausweiten.
Dabei kann man sagen, dass die Pflanzenextrakte in der Langzeitanwendung gegen alle Blutparasiten vor allem nebenwirkungsfrei und verträglicher sind als Antibiotika, die häufig nur kurz gegen Symptome wirken und in der Langzeitanwendung nicht immer erfolgreich sind.
Alternative Behandlung der Leishmaniose mit Artemisia Extrakt
Die Leishmaniose wird durch den Stich der Sandmücke ausgelöst und befällt sowohl Mensch als auch Tier. Ursprünglich kam die Leishmaniose nur im Mittelmeerraum vor, oft kommen jedoch mit Leishmanien befallene Hunde aus dem Tierschutz südlicher Länder in nördlichere Länder. Es gibt etwa 30 verschiedene Arten von Leishmanien Einzellern, die unterschiedlich gefährlich sind. Auch hier kommt es zur Einnistung der Einzeller in verschiedene Bereiche des Organismus: Bei einer viszeralen Leishmaniose werden die Haut und innere Organe befallen. Die kutane Leishmanniose befällt die Haut, bei der mukokutanen Variante wird auch die Schleimhaut befallen. Generell können mehrere Leishmaniose Arten gleichzeitig auftreten. Die medikamentöse Behandlung mit Tierazneien wie Allopurinol, Miltefosin oder Glucantime muss lebenslang durchgeführt werden, wobei die Lebenserwartung nach Auftreten der Krankheit häufig nur noch bei wenigen Jahren liegt. Als derzeitige schulmedizinische Behandlung wird die purinarme Diät empfohlen.
Inzwischen gibt es mehrere Studien zur Behandlung von Leishmaniose mit Artemisia Annua. Dabei wurde die Wirksamkeit auf die Leishmaniose Promastigoten, die zum Zelltod der Parasiten führt, bestätigt. Bei der viszeralen Leishmaniose befinden sich die Leishmanien meist vorrangig in Leber und Nieren. Die Herausforderung ist also, die Einzeller zu zerstören ohne diese lebenswichtigen Organe zu schädigen. Laut Studien kann Artemisia Annua durch Schädigung der Zellmembranen der Leishmanien diese zum Absterben bringen, ohne die Organe in Mitleidenschaft zu ziehen.
Für Ehrlichiose, Babesiose, Anaplasmose und weitere durch Monozyten oder Granulozyten ausgelöste Krankheiten gibt es noch keine abgeschlossenen so umfangreichen Studien. Allerdings gehen Experten davon aus, dass ähnliche Erreger ebenfalls mit Artemisinin behandelt werden können. Erfolgsberichte von Tierbesitzern, die ihre Hunde mit Artemisia Annua behandelt haben, liegen uns ebenfalls vor.
Quellen:
Später entdeckter Nebeneffekt: das Malariamedikament bzw. der Inhaltsstoff Artemisinin kann auch Krebs-Tumore bekämpfen
Nach der Entwicklung des Malaria-Medikamentes mit den Inhaltsstoffen Artemisinin, Artemether und Artesunat stellte sich heraus, dass diese nicht nur zur Behandlung von Malaria geeignet sind.
In folgenden Studien wurde hierzu geforscht:
- Antitumorforschung zu Artemisinin und seinen bioaktiven Derivaten
- Das Malariamittel Artesunat wirkt auch gegen Krebs
- NMR-Studien zu neuartigen Antitumor-Wirkstoffkandidaten, Deoxoartemisinin und Carboxypropyldeoxoartemisinin
- Behandlung von eisenbeladenem Veterinärsarkom durch Artemisia annua
- Ferroptose: Eine neue Forschungsrichtung von Artemisinin und seinen Derivaten in der Krebsbehandlung
Insbesondere der Zusammenhang mit Eisen ist bei Krebsbehandlung sehr wichtig, da viele Tumoren anfällig für die sogenannte Ferroptose sind: Artemisinin-Derivate induzieren in Tumorzellen den eisenabhängigen Zelltod (Ferroptose).
Die zusätzliche Gabe von Eisen bei der Anwendung von Artemisia Annua
Krebszellen, die Tumore ausgebildet haben, reichern sich mit Eisen an und ernähren sich sozusagen vom Eisen. Daher kommt es bei Krebserkrankungen sehr häufig zu einer Eisenmagel-Anämie. Da sich Artemisia Annua gerne mit Eisen verbindet, macht es sich genau diese Eisenverbindung der Krebszellen zunutze. Das Artemisia Annua verbindet sich mit dem Eisen in der Krebszelle und bringt die Krebszelle damit zum Zelltod.
Daher ist die Gabe eines guten und verträglichen Eisenpräparats am besten vor der Anwendung von Artemisia Annua wichtig. Allerdings kann auch die Behandlung gleichzeitig stattfinden. Wichtig ist auch die Kontrolle des Eisenwertes durch Ihren Tierarzt oder Tierheolpraktiker, da es theoretisch auch zu einem Eisenüberschuß kommen kann, der den Wachstum der Krebszellen eher fördert als stoppt. Sowohl bei einer Krebserkrankung als auch bei einem parasitären Befall ist die Gabe von Eisen immer sinnvoll, da beide Erkrankungen dem Organismus Eisen entziehen. Wie groß der Eisenmangel ist, hängt aber individuell vom Organismus ab, daher sollte der EIsenspiegel überwacht werden.
Zu welchem Zeitpunkt kann das Eisen gegeben werden?
Geben Sie das Eisen nicht gleichzeitig mit dem Artemisia Annua, damit es sich nicht außerhalb der Zellen bereits mit dem Eisen verbindet. Für viele "Experten" ist die Eisengabe ein unbedingtes Muss, es ist allerdings nicht so, dass das Artemisia Annua nicht auch ohne die zusätzliche Eisengabe wirkt. Auch muss nicht unbedingt das Eisen vor der Therapie gegeben werden. Die zusätzliche (Über-)Versorgung der Tumoren oder Parasiten mit Eisen heizt dann zunächst das Wachstum der Zellen und die Ausbreitung der Parasiten an.
Wir empfehlen die Gabe von Eisen zu Mittag, während das Artemisia Annua morgens und abends gegeben wird. Hier ist der Abstand von 4-5 Stunden zum Artemisia Annua ausreichend zum Eisen. Häufig wird empfohlen, das Artemisia Annua nicht zum Futter zu geben, weil dies ja auch eisenhaltig sei. Das Eisen, das im Futter ist, ist so marginal wenig und so schlecht verwertbar, dass man es ignorieren kann.
Welches Eisen-Präparat ist sinnvoll für die zusätzliche Gabe von Eisen?
Für größere Hunde empfehlen wir ein Eisen-Bisglycinat als hoch bioverfügbarer Eisen-Chelat-Komplex. An dieser Eisenverbindung ist vorteilhaft, dass sie keine Bauchschmerzen, Übelkeit und Verstopfung verursacht, die man von der normalen Eisen-Supplementierung kennt. Eisenbisglycinat enthält je nach Hersteller etwa 15 Prozent reines elementares Eisen.
Wie dosiere ich Eisen zusätzlich zur Artemisia Annua Gabe?
Tiere benötigen etwa 1 mg pro 1 kg Tiergewicht reines Eisen pro Tag. Eine Kapsel des von uns empfohlenen Präparats enthält 50 mg reines Eisen. Kapseln lassen sich in der Regel einfach auseinanderziehen.
Bei 25 kg Tiergewicht wäre es ca. 1/2 Kapsel pro Tag, bei 50 kg die ganze Kapsel.
Auch empfehlenswert und einfacher zu verabreichen und dosieren für kleine Hunde und Katzen sind zuckerfreie Eisen-Tropfen.
1 Tropfen pro 3 kg Tiergewicht. Das Eisenbisglycinat ist ausgezeichnet verträglich und bioverfügbar. Traubenkern-Öl als Extrakt und Traubenkernextrakte sind NICHT schädlich für Hunde und Katzen.
Verwenden Sie beim Artemisia Annua:
Das Extrakt als Pulver
Artemisia Annua 50:1 Ratio Extrakt 20g
inkl. MwSt.
22,99 € – 67,99 €oder das Extrakt gelöst in Öl
Die Wirksamkeit ist identisch, bei der Darreichungsform müssen Sie selbst einschätzen, ob Ihr Haustier lieber das Pulver oder das Öl nimmt.